CMD ZAHNARZT ZENTRUM FÜR PATIENTEN IN MÜNCHEN
Das CMD-Zentrum München-Innenstadt ist integriert in die Praxis der Spezialisten Zahnärzte im Asamhof und befasst sich mit Diagnose und Therapie von funktionellen Störungen des Kauorgans. Moderne Diagnose- und Therapiekonzepte, interdispzipläre Ansätze und ständige Fortbildung auf diesem Bereich bestimmen unsere Philosophie. Die Behandlungen erfolgen nach den Richtlinien unserer Fachgesellschaften DGZMK und DGFDT. Dr. Prokhorenko qualifiziert sich als Spezialist für CMD bzw. Funktionsdiagnostik durch seine zahlreiche Fortbildungen und Curricula in diesem Bereich, darunter die CMD-Ausbildung bei Prof. Axel Bumann.
Die wichtigsten Informationen zur CMD Behandlung im Überblick
CMD
Diagnostik
Schienentherapie
Interdisziplinäre Therapie
Prothetische Folgetherapie
CMD = Craniomandibuläre Dysfunktion
Fehlfunktionen des Kiefergelenkes wurden früher auf viele, oft verwirrende Weise beschrieben, z.B. Myoarthropathie, Costen-Syndrom usw. Heute gilt der Begriff der CMD (cranio-mandibular Disorder, also kraniomandibuläre Dysfunktion). Dieser Begriff ist zielführend, da er nicht nur die Kiefergelenke in den Fokus von Diagnostik und Therapie rückt, sondern auch das muskuloskelettale System mit einbezieht. Es wird also ein komplexer Zusammenhang zwischen der Kaumuskulatur, den Kiefergelenken sowie der benachbarten Strukturen beschrieben. Fehlfunktionen des Kiefergelenks können Störungen und Schmerzen im gesamten Bereich der Wirbelsäule – vom Kopf bis in die Beckenregion – verursachen, aber auch der umgekehrte Weg ist denkbar. Auch neurologische Dysfunktionen wie Tinnitus und Schwindel können Ursachen im Kaumuskel- Kiefergelenkkomplex haben. CMD-Probleme haben viele Facetten. Deshalb ist es von größter Wichtigkeit eine exakte gewebespezifische Diagnose zu stellen, d.h. genau herauszufinden welche Strukturen erkrankt bzw. geschädigt sind und warum. Dies beinhaltet, dass ein Ursachenvektor im Kauorgan gefunden wird, der für die Beschwerden verantwortlich ist. Erst wenn alle beeinflussenden Faktoren erfasst, bewertet und die Diagnosen gestellt sind, wird eine zielführende zahnärztliche Therapie durch einen Spezialisten planbar.
Diagnostik des Kiefers
Anamnese
Viele CMD-Patienten haben einen langen Leidensweg hinter sich. Eine Ausführliche Anamnese gibt meist erste Hinweise auf die Ursachen der Beschwerden und hilft die Befunde zu bewerten.
Okklusale Befunde
Dabei werden wir neben einem Zahnärztlichen Befund (Zahnstatus) auch statische und dynamische Okklusion überprüft um okklusale Vektoren aufzudecken.
Störungen der Nerven
Einfache Vergleichstests der relevanten Innervation kann auf Nervstörungen hinweisen.
Bewegung
Bewegungstest sind wichtig um abnorme Bewegungen schnell zu erkennen.
Passive Kompressionen/Traktionen und Translationen
Gelenkspieltechniken weisen auf Belastungsvektoren und Restriktionsvektoren im Kiefergelenk hin. Sie sind die wichtigsten Tests um das Kiefergelenk mit Gelenkflächen, Kapsel und Diskus zu beurteilen.
Muskeln
Die wichtigsten Muskelgruppen werden auf Schmerzreaktionen durch Tasten und bei isometrischer Anspannung untersucht.
Knacken
Durch spezielle Gelenkspieltechniken können verschieden Arten des Knackens, sowie Lage und Form des Diskus sicher bestimmt werden.
Zähneknirschen/Bruxismus
Neben der Identifizierung von Schlifffacetten im Rahmen einer Okklusionsanalyse ist es möglich über diagnostische Schienen die Bruxismusaktivität und beteiligte Zahngruppen aufzuzeigen.
Bildgebende Verfahren
Zur sicheren Beurteilung der beteiligten Strukturen sind oft geeignete bildgebende Verfahren nötig:
MRT
Magnetresonanztomographie ist das beste Verfahren um weichgewebige Strukturen des Kiefergelenks zu beurteilen, Dazu gehören die Kiefergelenkskapsel mit Diskus, Bändern (Bilaminäre Zone) und Muskeln. Dabei können Lage, Zustand und Degenerationen erkannt werden.
DVT
Digitale Volumentomographie ist ein modernes Verfahren (vergleichbar mit einer kleinen Computertomographie) um knöcherne Strukturen – auch in 3D – darzustellen. Sie kann nötig sein um den Grad der Degeneration des oberen und unteren Gelenks und die Lage des Kondylus zu bestimmen.
Physiotherapeutische/Osteopathische/Orthopädische Abklärung
Erste physiotherapeutische Befunde können bereits bei einer Erstuntersuchung in unserer Praxis erhoben werden. Falls positive Befunde auftreten ist, je nach Abklärungsbedarf, eine Zusammenarbeit mit Phsyiotherapeuten, Ostheopathen oder Orthopäden nötig. Hierfür verfügen wir wir über ein Netzwerk von etablierten Spezialisten.
Schienentherapie als CMD Behandlungsmethode
In der Geschichte der Zahnheilkunde wurden unzählige Schienentypen entwickelt und publiziert, die schnell und zielorientiert als Behandlungsmethode CMD-geplagten Patienten Schmerzfreiheit bringen sollten. Es fällt jedoch auf, dass alle Schienen one-way-spilnts sind, was bedeutet, dass ein einziges Schienen-Design alle Problematiken der CMD auflösen soll. Dies steht aber ganz im Widerspruch zur gesicherten Erkenntnis, dass sich hinter dem Begriff „CMD“ ein vielschichtiger Problemkomplex verbirgt. Diese Erkenntnis muss zwangsläufig daran zweifeln lassen, dass ein einziger Schienentyp ein zielführendes Therapiemittel sein kann. Eine zielführende Therapie und Behandlung durch einen Spezialisten setzt aber eine exakte, individuelle Diagnostik voraus. Erst wenn klar ist, welche Struktur im cranio-mandibulären System erkrankt bzw. gestört ist, kann ein entsprechender Therapieweg eingeschlagen werden. Diese Strukturen ermitteln wir im Rahmen der Manuellen Strukturanalyse (siehe Diagnostik), welche die Grundlage für eine erfolgreiche Schienentherapie ist, welche sich streng an die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten orientiert.
Die Auswahl des Therapiekonzeptes
Adaptative Konzepte zielen auf eine Beschwerdefreiheit ohne Bisslageänderung ab, Kompensative Konzepte resultieren in einer Änderung der Bisslage und erfordern in der Regel eine Folgetherapie (z.B. Einschleifen, Kieferorthopädie, Prothetik)
Aufgabe der Schiene
Z.B. Elimination von Okklusalen Vektoren, Veränderung der Vertikaldimension, Veränderung der Dynamischen Okklusion, Veränderung der Kondylenposition, Stabilisation der Kondylen
Okklusales Design
Position der Kondylen (Kiefergelenkköpfchen)
Z.B. einstellen der Kondylen in neuromuskulärer Zentrik, Behandler- oder Patienten-determinierter Position.
Optoelektronische Vermessung (Freecorder Bluefox)
Durch eine genaue Vermessung ihrer Kieferrelationen und -bewegungen mittels modernster optoelektronischer Verfahren (Freecorder Bluefox) können wir diese genau erfassen und auf Ihre Schiene unter Berücksichtigung der therapeutischen Parameter übertragen.
Interdisziplinäre Therapie
Interdiszipläre Zusammenarbeit ist ein wichtiger Baustein unseres Therapiekonzeptes. Dabei arbeiten wir mit ausgewiesenen Spezialisten aus den Bereichen Physiotherapie, Osteopathie, Manualtherapie und Orthopädie zusammen. Je nach Bedarf überweisen wir dazu unsere Patienten an den passenden Behandler. Auch Kieferorthopädie oder Schmerztherapie kann eine Rolle spielen.
Diese Zusammenarbeit betrifft
Orthopädische indikationen (z.B. Wirbelsäule, Blockaden)
Osteopathische Indikationen (z.B. Fehlstellung des Beckens)
Physio- und Manualtherapeutische Indikationen (z.B. Mobilisation von Muskeln und Bändern)
Kieferorthopädische Indikationen (z.B. Fehlstellungen in der Front)
Neuraltherapeutische Indikation (z.B. Nervenschädigungen)
Abklärung durch Hals-Nasen-Ohrenarzt
Prothetische Folgetherapie
Oftmals kann eine erfolgreiche Therapie nur mit einer einhergehenden Änderung der Bisslage erfolgen. Damit die Patienten in einem solchen Fall nach einer erfolgreichen Schienentherapie ihren Alltag ohne Schiene bestreiten können, ist eine Anpassung der Okklusion an die neue Stellung des Kiefergelenks nötig. Dies kann durch Einschleifen, Aufbau, Kieferorthopädie, oder einer Kombination daraus erfolgen. Vor einer definitiven Versorgung muss bei einem Aufbau diese Bisslage erst „erprobt“ werden. Diese Testokklusion kann Zahnschonend (ohne den Zahn zu beschleifen) über sogenannte Tabletops (kleine Kompositkäppchen), welche okklusal auf den Zähnen verklebt werden, erfolgen. Diese sind nahezu unsichtbar, kauen und sprechen ist wie gewohnt möglich. Nach einem Probetragen und Beschwerdefreiheit über mindestens 6 Monate kann diese Testokklusion in eine definitive Versorgung, in der Regel aus Keramik, übertragen werden. (Therapie nach den Leitlinien der Fachgesellschaften DGZMK und DGFTD). Kieferorthopädische Maßnahmen können heutzutage auch nahezu unsichtbar erfolgen. Dazu kommen sogenannte Aligner (Unsichtbare Zahnspangen) zum Einsatz.
Kosten
Der größte Teil von Funktionsbehandlungen bzw. Schienentherapien wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Für private Versicherungen oder Zusatzversicherungen kann pauschal keine Aussage getroffen werden, da dies abhängig von den individuellen Verträgen ist. Die Therapien werden nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ abgerechnet).
CMD ZENTRUM FÜR ÜBERWEISER
Im CMD-Zentrum München-Innenstadt untersucht und behandelt Dr. Ihor Prokhorenko als Spezialist schwerpunktmäßig Patienten, welche von anderen Ärzten, Zahnärzten und Therapeuten überwiesen werden. Aufgrund des Tätigkeitsschwerpunktes überweisen seit Jahren Kollegen Patienten mit Funktionsstörungen (CMD), sei es zur Beurteilung, Diagnostik oder auch Therapie.
Unser Leistungsangebot
Funktionsanalyse (Klinische Untersuchung und erweiterte manuelle Strukturanalyse) bei Erstuntersuchung. Bei Verdacht auf CMD/Funktionsstörungen.
Instrumentelle Funktionsanalyse zur Verfeinerung der Diagnostik (z.B. Optoelektronische Verfahren zu Beurteilung der Kondylenposition), ggf. Einbeziehung von Kollegen anderer Fachrichtungen.
Initialtherapie/Schmerztherapie; nach Absprache mit dem Überweiser und nur auf dessen Wunsch führen wir eine zielgerichtete Therapie durch (Schienentherapie/Interdisziplinäre Therapie), dazu zählt auch die Vorbehandlung von CMD-Patienten bei geplanter Kieferorthopädie.
Langzeitprovisorien nach Bisslageänderung; Falls eine Bisslageänderung mit einer Therapie einhergeht, können wir diese mittels Tabletops (Okklusalveneers aus Komposit oder PMMA) gemäß der Schienenokklusion fixieren (Tragezeit mind. 6 Monate nach DGZMK und DGFTD); dieser Schritt ist vor einer prothetischen Versorgung nach Bisslageänderung obligat.
Prothetische Versorgung nach Bisslageänderung und Testokklusion führen wir ebenfalls nur auf Wunsch des Überweisers durch. Falls der Überweiser diesen Schritt selbst übernehmen möchte stehen wir weiterhin für den Funktions-Recall zur Verfügung.
Modellkommunikation: Zur Kommunikation und Übersendung von Modellen/Therapeutischen Bisslagen/Bissnahmen arbeiten wir mit den gängigen Artikulatorsytemen SAM und Amann Girrbach, für andere Systeme stehen Lösungen bereit.
Eine Rücküberweisung der Patienten und ausführliche schriftliche Berichte sind für uns selbstverständlich. Für Überweiser besteht eine direkte telefonische Durchwahl zu den Behandlern, ein enger kollegialer Austausch ist uns wichtig!
Ein Überweisungs-/Rücküberweisungsformular steht hier zum Download bereit:
Weitere Informationen zu unserer Behandlung finden Sie im Patientenbereich, für aktuelle Informationen zu Fortbildungen/Kursen in unserer Praxis bitten wir Sie uns telefonisch zu kontaktieren.